Photovoltaikanlage
© istockphoto.com ©Halfpoint

 | Strom, Solar, Nachhaltigkeit

Staatliche Förderprogramme für Photovoltaikanlagen: Ein umfassender Leitfaden

Photovoltaikanlagen gewinnen in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Haushalte und Unternehmen setzen auf die umweltfreundliche Technologie, um Strom zu erzeugen und Energiekosten zu senken. Die Bundesregierung unterstützt diesen Trend durch verschiedene staatliche Förderprogramme. Diese bieten finanzielle Anreize und machen die Investition in eine Photovoltaikanlage noch attraktiver. 

Solarenergie
© istockphoto.com ©Halfpoint

Wie Sie von staatlichen Förderungen für Ihre Photovoltaikanlage profitieren können

In diesem Leitfaden erfahren Sie alles Wissenswerte über staatliche Förderprogramme für Photovoltaikanlagen. Sie erhalten einen Überblick über die verschiedenen Fördermöglichkeiten, lernen die Voraussetzungen kennen und erhalten praktische Tipps zur Antragstellung.

Solarenergie
© istockphoto.com ©Halfpoint

Übersicht der staatlichen Förderprogramme

KfW-Förderung

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet verschiedene Förderprogramme für Photovoltaikanlagen an. Besonders bekannt ist das Programm 270 "Erneuerbare Energien – Standard". Hier erhalten Sie zinsgünstige Kredite für die Finanzierung Ihrer Photovoltaikanlage. Die KfW-Förderung kann für die gesamte Anlage oder nur für bestimmte Komponenten wie Batteriespeicher genutzt werden.

Solaranlage

EEG-Einspeisevergütung und das Solarpaket 1: Was Verbraucher davon haben

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) garantiert eine Einspeisevergütung für den erzeugten Solarstrom. Sie erhalten eine feste Vergütung für jede Kilowattstunde, die Sie in das öffentliche Netz einspeisen. Die Höhe der Vergütung variiert und wird regelmäßig angepasst. Mit dem jüngst verabschiedeten Solarpaket 1 durch Bundestag und Bundesrat Ende April wurden zahlreiche Neuerungen eingeführt, die den weiteren Ausbau von Solarenergie in Deutschland beschleunigen und vereinfachen sollen. Hier ein zusammengefasster Überblick der wichtigsten Punkte aus dem Solarpaket 1 und wie sie mit der EEG-Einspeisevergütung in Verbindung stehen:

Balkonkraftwerke:

  • Dürfen ab sofort mit einer Wechselrichterleistung von 800 Watt statt bisher 600 Watt betrieben werden.
  • Vermieter*innen müssen Balkonkraftwerke nicht mehr genehmigen, beispielsweise aus optischen Gründen.
  • Die Anmeldung eines Balkonkraftwerks ist nur noch im Marktstammdatenregister mit einer Frist von einem Monat nach Inbetriebnahme erforderlich – eine zusätzliche Anmeldung beim Netzbetreiber entfällt. Die Anmeldung erfolgt online unter Marktstammdatenregister.
  • Zähler dürfen vorübergehend rückwärts laufen – der Netzbetreiber ist in der Pflicht, den Zähler umzurüsten.

Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung:

  • Weniger Bürokratie für die gemeinschaftliche Nutzung von PV-Anlagen auf Mehrparteienhäusern.
  • Betreiber*innen von PV-Anlagen zur Versorgung in Mehrfamilienhäusern sind von Pflichten eines Stromlieferanten befreit. Eine Rechnung in Form eines Gebäudestromnutzungsvertrags genügt.
  • Betreiber*innen der PV-Anlage werden von der Pflicht zur Reststromlieferung befreit.

Stromspeicher:

  • Stromspeicher dürfen mit Netzstrom geladen werden – der Anspruch auf die EEG-Vergütung entfällt dabei nicht.
  • Die Förderung durch die EEG-Vergütung gilt weiterhin nur für erneuerbare Energien.

PV-Anlagen im Garten:

  • Der Nachweis, dass das Dach für eine PV-Anlage ungeeignet ist, ist nicht mehr notwendig, um eine PV-Anlage im Garten zu installieren – die Förderung durch die EEG-Vergütung entfällt nicht mehr.

Bestehende PV-Anlagen:

  • Die Anschlussvergütung für PV-Anlagen, die älter als 20 Jahre sind, wird von 2027 auf 2032 verlängert. Pro kWh erhält der Betreiber oder die Betreiberin 6 ct.
  • Solarmodule, Wechselrichter und Co. dürfen zur Effizienzsteigerung getauscht werden, auch wenn die Komponenten nicht defekt sind. Der Anspruch auf EEG-Vergütung entfällt nicht. Dies galt bisher nur für Freiflächen-PV. Allerdings bleibt die alte, höhere Einspeisevergütung bei neueren Modulen nicht mehr bestehen.

Die jüngsten Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), bekannt als „Solarpaket 1“, bringen nicht nur finanzielle Vorteile, sondern auch wesentliche Erleichterungen bei der Bürokratie. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Nutzung von Photovoltaikanlagen noch attraktiver zu machen und den Ausbau der Solarenergie in Deutschland weiter voranzutreiben. Durch diese Anpassungen wird es für Verbraucher einfacher, von der EEG-Einspeisevergütung zu profitieren und gleichzeitig den Einsatz von erneuerbaren Energien zu steigern.

Sachsen-spezifische Programme

Viele Bundesländer bieten eigene Förderprogramme für Photovoltaikanlagen an. In Sachsen greift das Landesprogramm "Energie und Klimaschutz". Es unterstützt Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Nutzung erneuerbarer Energien. Photovoltaikanlagen sind ein wichtiger Bestandteil dieses Programms.

  • Förderfähig: Installation von Photovoltaikanlagen, Energiespeichern und Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz.
  • Zielgruppe: private Haushalte, Unternehmen und Kommunen.

Auch die Sächsische Aufbaubank (SAB) bietet verschiedene Fördermöglichkeiten für Photovoltaikanlagen an. Dazu gehören zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse für private Haushalte sowie für Unternehmen.

  • Darlehen: Zinsgünstige Kredite für die Installation von Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern.
  • Zuschüsse: Einmalige Zuschüsse für bestimmte Projekte, insbesondere in Kombination mit Energiespeichern.

Steuerliche Vorteile

Neben den direkten Förderungen können Sie auch von steuerlichen Vorteilen profitieren. Die Anschaffungskosten und Betriebsausgaben für Photovoltaikanlagen sind oft steuerlich absetzbar. Zudem gibt es Sonderabschreibungen, die Ihre Steuerlast weiter senken können. Informieren Sie sich bei einem Steuerberater über die genauen Möglichkeiten.

Förderung Solar
© istockphoto.com ©RossHelen

Wie beantrage ich eine staatliche Förderung für meine Photovoltaikanlage?

Der Antragsprozess für staatliche Förderungen kann komplex sein. Eine gründliche Vorbereitung ist daher unerlässlich. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die Ihnen den Antrag erleichtert.

  1. Recherche und Auswahl des passenden Förderprogramms: Informieren Sie sich über die verschiedenen Förderprogramme, die für Sie infrage kommen.
  2. Beratung in Anspruch nehmen: Nutzen Sie Beratungsangebote von Energieberatern oder spezialisierten Dienstleistern. Sie können Ihnen helfen, die besten Fördermöglichkeiten zu identifizieren.
  3. Antrag vorbereiten: Stellen Sie alle benötigten Unterlagen zusammen. Dazu gehören technische Daten der Photovoltaikanlage, Kostenvoranschläge und ggf. Nachweise über die fachgerechte Installation.
  4. Antrag einreichen: Reichen Sie den Antrag bei der zuständigen Stelle ein. Achten Sie darauf, dass alle Unterlagen vollständig und korrekt sind.
  5. Bearbeitungszeit abwarten: Nach Einreichung des Antrags müssen Sie die Bearbeitungszeit abwarten. Diese kann je nach Programm und Region variieren.
  6. Fördermittel erhalten: Nach Genehmigung des Antrags erhalten Sie die Fördermittel. Diese können als Einmalzahlung oder in Form von zinsgünstigen Krediten ausgezahlt werden.

Voraussetzungen für die Inanspruchnahme staatlicher Förderungen

Um staatliche Förderungen zu erhalten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Diese können je nach Programm unterschiedlich sein. Hier sind die wichtigsten Anforderungen:

  • Technische Anforderungen: Die Photovoltaikanlage muss bestimmten technischen Standards entsprechen. Dazu gehören Effizienz, Sicherheit und Umweltverträglichkeit.
  • Förderfähige Anlagengröße: Die Förderprogramme sind oft auf bestimmte Anlagengrößen beschränkt. Informieren Sie sich im Vorfeld, ob Ihre Anlage förderfähig ist.
  • Kombinationsmöglichkeiten: In vielen Fällen können Sie verschiedene Förderprogramme kombinieren. Prüfen Sie, welche Kombinationen möglich und sinnvoll sind.

Vorteile staatlicher Förderungen für Photovoltaikanlagen

Staatliche Förderungen bieten zahlreiche Vorteile. Sie reduzieren die finanziellen Belastungen und machen die Investition in eine Photovoltaikanlage attraktiver. Hier sind die wichtigsten

Vorteile:

  • Finanzielle Entlastung: Durch Fördermittel und zinsgünstige Kredite sinken die Anfangsinvestitionen. Dies verkürzt die Amortisationszeit und verbessert die Rentabilität Ihrer Anlage.
  • Beitrag zum Klimaschutz: Mit einer Photovoltaikanlage leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Sie reduzieren Ihren CO2-Ausstoß und fördern die Energiewende.
  • Erhöhung der Energieunabhängigkeit: Mit einer eigenen Solaranlage sind Sie weniger abhängig von Energieversorgern. Dies erhöht Ihre Versorgungssicherheit und schützt Sie vor steigenden Strompreisen.

Dauer des Antragsprozesses und Tipps zur Beschleunigung

Der Antragsprozess für staatliche Förderungen kann zeitaufwendig sein. Die Bearbeitungszeit variiert je nach Programm und Region. Im Durchschnitt dauert der Prozess mehrere Wochen bis Monate. Hier sind einige Tipps, um den Prozess zu beschleunigen:

  • Vollständige Unterlagen einreichen: Achten Sie darauf, dass alle Dokumente vollständig und korrekt sind. Unvollständige Anträge führen zu Verzögerungen.
  • Beratung nutzen: Eine professionelle Beratung kann helfen, Fehler zu vermeiden und den Prozess zu beschleunigen.
  • Frühzeitig planen: Beginnen Sie frühzeitig mit der Planung und Antragstellung. So vermeiden Sie Engpässe und können den Prozess besser steuern.
Solarenergie
© istockphoto.com ©Halfpoint

Zukunftsausblick: Was kommt als Nächstes?

Die staatlichen Förderprogramme für Photovoltaikanlagen werden ständig weiterentwickelt. Zukünftig ist mit weiteren Anpassungen und neuen Fördermöglichkeiten zu rechnen. Hier sind einige Prognosen:

  • Erhöhung der Fördermittel: Angesichts der Klimaziele könnten die Fördermittel weiter erhöht werden.
  • Neue Programme für Batteriespeicher: Die Förderung von Batteriespeichern wird weiter ausgebaut. Dies erhöht die Attraktivität von Photovoltaikanlagen.
  • Digitalisierung und Smart Grids: Neue Technologien wie Smart Grids und digitale Zähler werden gefördert. Dies verbessert die Integration von Photovoltaikanlagen in das Stromnetz.

Staatliche Förderprogramme sind ein wichtiger Baustein für den Erfolg von Photovoltaikanlagen. Sie bieten finanzielle Unterstützung und tragen zur Energiewende bei. Nutzen Sie die Möglichkeiten und profitieren Sie von den zahlreichen Vorteilen. Die KfW-Förderung, die EEG-Einspeisevergütung und regionale Programme bieten vielfältige finanzielle Unterstützung. Darüber hinaus können steuerliche Vorteile die Rentabilität weiter erhöhen. Eine gründliche Vorbereitung und die Nutzung professioneller Beratungsangebote erleichtern den Antragsprozess und erhöhen die Chancen auf eine erfolgreiche Förderung.

Bereit, Ihr Zuhause nachhaltig und kosteneffizient zu gestalten? Entdecken Sie unsere maßgeschneiderten Beratungsangebote und finden Sie heraus, wie wir Ihr Projekt mit regionalen Handwerksunternehmen umsetzen können. Klicken Sie hier für mehr Informationen.

Zuverlässigkeit aus der Region für die Region. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um in Photovoltaik einzusteigen.

Autor/in

Yvonne Kaiser

Yvonne Kaiser

Content Managerin

Ausgezeichnet für unsere Region

Als sächsischer Versorger stellen wir für die Menschen in und aus der Region das ganze Spektrum an Energiedienstleistungen zur Verfügung. Leisten können wir das dank unseres engagierten Teams, das stetig wächst.

  • Kununu Top Company 2024 Arbeitgebersiegel
  • Logo Kundenurteil
  • TÜV Siegel Kundenzufriedenheit
  • Logo Klinaneutrale Webseite