Zäsur in Chemnitz: eins fährt Kraftwerk runter und beendet Braunkohleverbrennung

Der Infrastrukturdienstleister eins hat das Kapitel der 130-jährigen Kohleverbrennung in Chemnitz endgültig beendet. Am heutigen 18. Januar 2024 wurden in einer letzten Frühschicht die Anlagen am Standort Heizkraftwerk Chemnitz Nord (HKW Nord) heruntergefahren. 

Ab sofort wird die Versorgung mit Strom und Wärme über die bereits im September 2023 offiziell in Betrieb genommenen Motorenheizkraftwerke gesichert. Die Schließung des Heizkraftwerkes II am Standort Nord im Januar 2024 markiert einen bedeutenden Wendepunkt – für den Kraftwerksstandort, für eins, die Stadt Chemnitz und die Region. Es ist darüber hinaus eine Zäsur für die Kraftwerksmitarbeitenden, für die das Heizkraftwerk teils über Jahrzehnte ihren beruflichen Lebensmittelpunkt darstellte.

In einer Zeremonie, die live im Internet gestreamt wurde, würdigte Roland Warner, Vorsitzender der eins-Geschäftsführung, deshalb vor allem auch den Einsatz der Mitarbeitenden im Kraftwerk: „Sie haben über viele Jahrzehnte die Versorgungssicherheit in Chemnitz und der Region gewährleistet. Dafür gebührt ihnen unser besonderer Respekt und Dank.“ Und weiter: „Wer einmal die Gelegenheit hatte, bei Temperaturen von mehr als 50 Grad Celsius unter das Dach des Kesselhauses zu steigen oder bei minus 15 Grad Celsius den Kohlezug in den Entladebunker fahren zu sehen, der hat ein Gefühl dafür bekommen, was Arbeit im Kraftwerk bedeutet.“

Den „Knopf“ zum Abschalten drückten der „Erbauer“ des Heizkraftwerk II, Dr.-Ing. Heiner Hünig, sowie die seit 2014 bei eins tätige Wirtschaftsingenieurin Babette Peter. Außerdem nahmen der Chemnitzer Oberbürgermeister und eins-Aufsichtsratsvorsitzende Sven Schulze sowie der stellvertretende eins-Aufsichtsratsvorsitzende Sylvio Krause an der Zeremonie teil.

Auch wenn der Ausstieg aus der Braunkohle ein wenig mit Wehmut verbunden ist, überwiegt die Freude über das in Deutschland sehr frühe Bekenntnis, das eins bereits 2018 erstmals öffentlich kommunizierte. Damals hatte man das Jahr 2023 für den ersten Kohleblock und 2029 für den zweiten Kohleblock als Ausstiegsdatum angestrebt. Im Jahr 2021 fiel dann die Entscheidung, bereits früher vollständig der Braunkohle zu entsagen. Damit wird der CO2-Ausstoß um rund 60 Prozent reduziert.

Roland Warner: „Die Herausforderungen der Zukunft werden nicht kleiner - ganz im Gegenteil. Die Energieversorgung und ihre Verteilung stehen vor einem Umbau nie gekannten Ausmaßes. Doch diesen sind wir den kommenden Generationen schuldig: Klimaneutralität in der Erzeugung von Strom und Wärme zu erreichen, ist unser hohes Ziel. Daran arbeiten wir als eins-Gruppe tagtäglich. Denn Herausforderungen stemmen sich am besten gemeinsam – heute wie damals.“

Kurze Geschichte der Kohleverbrennung in Chemnitz

Das erste Elektrizitätswerk der Stadt in der Müllerstraße wurde 1894 in Betrieb genommen und damals durch Steinkohleverbrennung angetrieben. 130 Jahre später haben wir die

Anlagen des braunkohlebasierten Heizkraftwerkes II für immer ausgeschaltet. Zwischen beiden Ereignissen liegen Jahrzehnte verlässlicher Energieversorgung – Tag wie Nacht – für die Stadt Chemnitz und die Region unter sich immer wieder verändernden und mitunter enorm herausfordernden Rahmenbedingungen.

Zeitstrahl Kohleverbrennung Chemnitz
© eins

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