Kälteversorgung im Klinikum Chemnitz erweitert

Auf dem Gelände des Klinikums hat eins eine neue Kälteanlage errichtet, die den stetig steigenden Kältebedarf des Klinikums am Standort Küchwald in der Bürgerstraße deckt.

 Die zur Bestandsanlage am Standort Flemmingstraße hinzugekommene, neue Kälteanlage komplettiert das standortübergreifende Ring-Kältesystem der sog. Nordspange am Klinikum und sorgt seit August für angenehme Temperaturen in den Räumen. Die Kälte klimatisiert OP-Säle, Funktionsbereiche, technische Geräte und krankenhauseigene IT-Anlagen.

Herzstück ist der neue 16 Meter hohe Kältespeicher mit einem Durchmesser von zehn Metern in Verbindung mit einer Kältemaschine. Durch die neue Technik verdoppelt sich die Leistung der Kälteerzeugungsanlage von 2.000 auf 4.000 Kilowatt. Das ist notwendig, um den steigenden Kältebedarf zu decken. Die neue Kälteanlage ergänzt die bestehende Kälteanlage, die sich lediglich 300 Meter Luftlinie entfernt am Klinikum an der Flemmingstraße befindet. Die Kälteanlagen sind durch ein insgesamt mehr als 3,8 Kilometer langes Rohrleitungssystem ringartig miteinander verbunden und können flexibel auf den aktuellen Kältebedarf reagieren. Weiterhin bietet die Anlage im Küchwald die Möglichkeit, bei ausreichend kalten Außentemperaturen, Umweltkälte für die Kälteversorgung zu nutzen.

eins versorgt seit dem Jahr 1998 das Klinikum Chemnitz mit Kälte aus umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung. Im eins-Heizkraftwerk wird energieeffizient Strom und Wärme erzeugt. Fernwärmeleitungen transportieren die Wärme zum Klinikum. Anschließend wandelt die Kälteanlage die Energie der Fernwärme in Kälte um. „Die Erweiterung unseres standortübergreifenden Kältesystems durch diese moderne Anlage ist wichtig für die Patienten und deren Versorgung. Wir setzen einen weiteren Meilenstein unseres ambitionierten Strukturprogramms um“, sagt Dipl.-Oec. Dirk Balster, Kaufmännischer Geschäftsführer. So könne ein Beitrag für die medizinische Behandlung auf weiterhin höchstem Niveau gewährleistet und die Aufgabe als überregionaler Maximalversorger sichergestellt werden.

Roland Warner, Vorsitzender der eins-Geschäftsführung, betont: „Es ist uns wichtig, dass die Patienten gute Bedingungen zum Gesundwerden und das medizinische Personal gute Bedingungen zum Arbeiten haben. Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass unsere Kälte dazu beiträgt.“

Durch den neuen Kältespeicher ist das Kältesystem im Klinikum noch effizienter geworden und kann mehr Kälte bereitstellen. Die beauftragte Baufirma Rohrleitungsbau Altchemnitz (RAC) hat die Anlage im laufenden Betrieb vergrößert und den Kältespeicher errichtet. RAC hat auch schon den Kältespeicher an der Georgstraße und die bestehende Kälteanlage am Klinikum an der Flemmingstraße gebaut. Die Kälteversorgung basiert auf Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (KWKK). Eine mit Fernwärme angetriebene Absorptionskältemaschine deckt mit dem Kältespeicher die Hauptlast. Für Versorgungsspitzen wurde noch eine Kompressionskältemaschine installiert. Die Lösung mit KWKK und Kältespeicher spart pro Jahr etwa 100 Tonnen Kohlendioxid ein. Die neue Kälteanlage hat eine Leistung von rund 2.000 Kilowatt, das entspricht etwa 4.000 Kühlschränken. eins hat knapp fünf Millionen Euro in den Bau der Anlage investiert und liefert für die nächsten 25 Jahre Kälte für das Klinikum.

Gemeinsam mit dem Klinikum Chemnitz und der TU Chemnitz hat eins die Erweiterung der Kälteversorgung im Krankenhaus konzipiert. Das geschlossene Kältenetz am Klinikum Chemnitz ist bereits das Zweite in Chemnitz – neben dem in der Innenstadt. Das Chemnitzer Fernkältenetz ist knapp fünf Kilometer lang. Derzeit sind unter anderem folgende Innenstadtgebäude angeschlossen: Freie Presse, Galeria Kaufhof, Chemnitz Plaza, Galerie Roter Turm, Bürgerhaus Am Wall, Technische Universität (Straße der Nationen), Hotel Chemnitzer Hof, Opernhaus, IHK, DAStietz. Auch die derzeitig in Sanierung befindliche Alte Aktienspinnerei wird die Fernkälte nutzen. eins versorgt das Klinikum neben Kälte auch mit Strom, Erdgas, Trinkwasser und Fernwärme.

Hintergrund

Wie aus Wärme Kälte wird

eins erzeugt Fernkälte aus der Fernwärme des Heizkraftwerkes Chemnitz mittels Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (KWKK). Über Fernwärmerohre gelangt heißes Wasser in die Kälteanlage. Hier nutzt die Absorptionskältemaschine die Energie der Fernwärme, um Wasser auf sechs Grad Celsius abzukühlen. Das gekühlte Wasser fließt über ein gut isoliertes Rohrnetz zu den Lüftungsanlagen, wo es die Kälte abgibt und die Wärme aus den Räumen aufnimmt. Das aufgewärmte Wasser (zwölf Grad Celsius) wird zurück in die Kälteanlage transportiert, wieder abgekühlt und der Kreislauf beginnt von vorn.

Bei hohem Bedarf wird Kälte zusätzlich aus dem Kältespeicher entnommen. Das Wasser im Kältespeicher hat im unteren Bereich eine Temperatur von sechs Grad Celsius und im oberen Bereich von etwa zwölf Grad Celsius. Das oben einfließende warme Wasser kühlt sich langsam nach unten hin ab und kann wieder gekühlt entnommen werden. Im Kältesystem an der Georgstraße ist das System Kältespeicher seit 2007 erfolgreich im Einsatz. Bereits seit dem Jahr 1973 wird die Chemnitzer Innenstadt mit Kaltwasser versorgt.

Die KWKK-Technologie in Verbindung mit dem Kältespeicher vermindert den Kohlendioxidausstoß-Ausstoß in Chemnitz jährlich um mehr als 4.700 Tonnen (Kältespeicher Georgstraße und Kältespeicher Klinikum Küchwald und Flemmingstraße).

Klinikum Chemnitz

Die Klinikum Chemnitz gGmbH ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung und befindet sich zu 100 Prozent im Eigentum der Stadt Chemnitz. Das Klinikum ging 1994 aus den Städtischen Kliniken hervor, deren historische Wurzeln im mittelalterlichen Hospital St. Georg liegen, das im 14. Jahrhundert gegründet wurde. Das gemeinnützige Unternehmen verfügt über 1.765 Planbetten an drei Standorten in Chemnitz und im Bergarbeiter-Krankenhaus Schneeberg. Es ist damit das viertgrößte Krankenhaus Deutschlands in kommunaler Trägerschaft. Im Jahr 2017 wurden mehr als 75.000 Patienten voll- und teilstationär sowie rund 99.000 Patienten ambulant im Klinikum Chemnitz behandelt. Derzeit sind im Klinikum Chemnitz sowie in den Tochter- und Beteiligungsunternehmen mehr als 6.500 Mitarbeiter beschäftigt. Der Konzern Klinikum Chemnitz realisierte im Jahr 2017 einen Jahresumsatz von etwa 456 Mio €. Die Klinikum Chemnitz gGmbH investiert aktiv in Personal, modernste Medizintechnik sowie ihren Immobilienbestand.

eins energie in sachsen GmbH & Co. KG

eins ist der führende kommunale Energiedienstleister in Chemnitz und der Region Südsachsen. Das Unternehmen mit Sitz in Chemnitz versorgt rund 400.000 Haushalts- und Gewerbekunden mit Erdgas, Strom, Wärme und Kälte sowie Wasser und energienahen Dienstleistungen. eins liegt mehrheitlich in kommunaler Hand. Mit insgesamt 51 Prozent sind zu zwei gleichen Anteilen die Stadt Chemnitz und der Zweckverband „Gasversorgung in Südsachsen“, ein Zusammenschluss von 117 Städten und Gemeinden, beteiligt. Weitere Gesellschafter sind die Thüga AG und die enviaM AG. Mit einem Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde Euro (Geschäftsjahr 2017) gehört eins zu den größten Unternehmen der Region. Rund 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in der eins-Gruppe. Rund 80 Prozent der Wertschöpfung fließen in die von eins versorgten Kommunen zurück. eins hat seit dem Jahr 1990 in Südsachsen mehr als 2,7 Milliarden Euro in die Infrastruktur und die Versorgungssicherheit investiert und sichert diese jährlich mit etwa 70 bis 90 Millionen Euro. Der Energiedienstleister engagiert sich für Jugend, Sport, Kultur und soziale Projekte im angestammten Versorgungsgebiet. Weitere Informationen unter www.eins.de

Autor/in

Christian Stelzmann

Ausgezeichnet für unsere Region

Als sächsischer Versorger stellen wir für die Menschen in und aus der Region das ganze Spektrum an Energiedienstleistungen zur Verfügung. Leisten können wir das dank unseres engagierten Teams, das stetig wächst.

  • Kununu Top Company 2024 Arbeitgebersiegel
  • Für das Bild ist keine Beschreibung vorhanden.
  • Logo Kundenurteil
  • TÜV Siegel Kundenzufriedenheit
  • Logo Klinaneutrale Webseite