Fernheizwerk Bad Elster
Wärme für Kurgäste und die Bevölkerung

Das Fernheizwerk Bad Elster wurde 1898 errichtet. Es ist die älteste Anlage in Sachsen und in seiner Art das zweitälteste in Deutschland. Seit 1994 erzeugen wir hier Wärme und Strom auf Basis von Erdgas (Kraft-Wärme-Kopplung). Über ein neun Kilometer langes Fernwärmenetz versorgen wir etwa 80 Prozent der Gebäude in der südlichsten Stadt Sachsens mit Fernwärme zum Heizen, darunter u. a. auch verschiedene Kliniken, Kurhotels und Pensionen, das Sächsische Staatsbad sowie das Neubaugebiet der Stadt.
In Spitzenzeiten speisen wir bis zu 5,9 Megawatt elektrische Energie in das regionale Stromnetz ein. Herzstück des Fernheizwerks Bad Elster ist eine dreistufige Gasturbine, die mit 15.000 Umdrehungen pro Minute Strom erzeugt. Die Abgase der Anlage beheizen einen Dampfkessel, der 10,5 Tonnen Dampf pro Stunde abgibt. Dieser Heißdampf wird in der Gegendruckdampfturbine auf Netzdruck entspannt und zur Stromerzeugung genutzt.
Drei Fragen zum Fernheizwerk Bad Elster
Von außen wird Luft angesaugt, im Filterhaus gereinigt und durch einen Luftverdichter komprimiert. Diese Luft wird mit Erdgas vermischt und verbrannt. Hierbei entstehen Temperaturen von über 1.000 °Celsius sowie Rauchgase. Diese gelangen in einen Abhitzedampfkessel. Dem Kessel ist ein Überhitzer vorgeschaltet. Er erzeugt die maximal zulässige Heißdampftemperatur von 400 °Celsius. Ein nachgelagerter Speisewasser-Vorwärmer (ECO I) wärmt das Speisewasser von 105 °Celsius auf etwa 180 °Celsius vor, ehe es in den Kessel gelangt.
Mit dem Frischdampf wird eine Gegendruckdampfturbine betrieben. Die Abgase der Gasturbine werden nach dem Abhitzedampfkessel im Speisewasser-Vorwärme (ECO I) und dem Abgaswärmetauscher (ECO II) abgekühlt. Die Wärme aus dem ECO II wird dem Wasser-Fernwärmenetz zuführt. In ober- und unterirdischen Rohrsystemen gelangt das 110 °Celsius heiße Heizwasser als „Fernwärme“ zu unseren Kunden, die damit heizen. Zurück kommt das Wasser mit etwa 70 Grad Celsius. Die Rauchgase der Gasturbinenanlage verlassen den ECO II mit einer Temperatur von unter 100 Grad Celsius.
Das Fernheizwerk Bad Elster braucht Wasser für Kühlprozesse und zur Dampferzeugung. Das Wasser beziehen wir aus dem Brauchwassernetz des Staatsbades, unserer eigenen Brunnenanlage oder dem Trinkwassernetz. Je nach Einsatz, als Kühlwasser, als Brauchwasser zur Reinigung oder als Speisewasser zur Dampferzeugung, sind mechanische und chemische Aufbereitungsprozesse erforderlich.
Die Gegendruckdampfturbine kann bis zu 800 Kilowatt elektrische Energie erzeugen. Das Fernheizwerk verfügt über weitere drei Dampferzeuger, auch Spitzenlastkessel genannt. Diese können 25 Tonnen Dampf pro Stunde erzeugen. Sie werden mit Erdgas befeuert, alternativ mit leichtem Heizöl. Der Abdampf aus der Gegendruckdampfturbine und der Heißdampf aus den Spitzenlastkesseln wird variabel genutzt – entweder direkt zur Versorgung des Dampf-Fernwärmenetzes oder umgeformt und als Wärme für das Wasser-Fernwärmenetz. Eine dritte Möglichkeit ist die Speicherung des Dampfes in der Dampfspeicheranlage.
Die Dampfspeicheranlage besteht aus neun liegenden Behältern mit einer Gesamt-Speicherkapazität von insgesamt 150 Tonnen Dampf. Sie trägt dazu bei, dass wir das Kraftwerk sicher und wirtschaftlich betreiben können. Die Anlage läuft das ganze Jahr. Je nach Jahreszeit liegt der Anteil des über die Speicheranlage umgeschlagenen Dampfes zwischen 20 und 60 Prozent.
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Astrid Eberius
Leiterin Unternehmenskommunikation und Pressesprecherin
Ausgezeichnet für unsere Region
Als sächsischer Versorger stellen wir für die Menschen in und aus der Region das ganze Spektrum an Energiedienstleistungen zur Verfügung. Leisten können wir das dank unseres engagierten Teams, das stetig wächst.