
Mitarbeiter Lars Bretfeld holt Bronze bei Weltmeisterschaft
Einmal bei einer Weltmeisterschaft auf dem Treppchen stehen, ein Traum für viele Sportler. Für unseren inetz-Mitarbeiter Lars Bretfeld ist dieser Traum in Erfüllung gegangen: Bronze bei der Weltmeisterschaft im Bankdrücken – ein Wahnsinnserfolg.
Wir gratulieren ihm herzlich, sind stolz darauf, ihn unter unseren Mitarbeitenden zu haben und ein Stück weit auf dem Weg zu seinem Erfolg begleiten zu können. Denn in der eins-Gruppe sind Profisport und berufliche Karriere vereinbar. Wer Sport betreibt, braucht Ziel und Sinn – wer arbeitet auch. eins hat mit Lars Bretfeld ein Sponsoring vereinbart, um das Abenteuer Weltmeisterschaft zu unterstützen. Aber auch seine Kollegen in der Netzleitstelle halten ihm den Rücken frei, damit Training und Wettbewerbe mit den Arbeitszeiten vereinbar sind und Lars immer ausreichend gutes Essen bekommt.

Die Reise zur Weltmeisterschaft nach Drammen in Norwegen, konnte Lars dank seines Arbeitgebers mit einem Auto der eins-Gruppe antreten. Im Interview mit uns berichtet er von seinen Erlebnissen:
Lieber Lars, nach Versuchen im Eisschnelllauf, Radsport und Kickboxen bist du 2009 zum Kraftsportverein FC Erzgebirge Aue gewechselt und trainierst seitdem circa fünfmal pro Woche deine relevanten großen Muskelgruppen um dich auf das Bankdrücken vorzubereiten und keine Verletzung zu riskieren.
Das harte Training hat dir 2024 den Titel „Deutscher Meister“ gebracht und letztendlich die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2025 in Norwegen. Wie hast du dich im Training darauf vorbereitet?
Für die Wettkampfvorbereitung reduziere ich das Training ca. 3 Monate vorher auf zweimal pro Woche, mit intensivem Bankdrucktraining. Darauf folgt eine Regenerationsphase von drei bis vier Tagen, das ist wichtig, da man sonst ins „Übertraining“ kommt und die Leistung abfällt. Ebenso ist die Gefahr von Verletzungen sonst zu groß. Die Erholungspause ist vor Wettbewerben sogar wichtiger als das Training.

Und wie sieht es mit deiner Ernährung aus vor wichtigen Wettkämpfen?
Die Kalorienzufuhr muss vor Wettbewerben stark gesteigert werden. Fünf Mahlzeiten pro Tag müssen sein. Genau wie eine Zusatzernährung mit Eiweißpulver, Aminosäuren, Kreatin, Argenin und Citrullin. Alles, was die Regeneration beschleunigt und nicht auf der Dopingliste steht, hilft dem Körper bei der Reparatur der gemachten Schäden im Training. Denn Training heißt, den Körper reizen und leicht schädigen, damit er mit einer Anpassung reagiert.
Eine Woche vor der Weltmeisterschaft wird dann das Essen für die drei Tage vor dem Wettkampf vorgekocht. Es darf sich kein Salz darin befinden, damit der Körper Flüssigkeit und damit Gewicht verliert. Das muss sein, da ich zu diesem Zeitpunkt ca. 96 kg gewogen habe und beim Wettkampf nur 93 kg wiegen darf.
Das musst du uns noch genauer erklären. Am 16. Mai bist du in das Abenteuer Weltmeisterschaft gestartet. Zusammen mit deiner Frau und in einem eins-Auto ging es nach Dänemark und mit der Fähre nach Norwegen. Nach knapp 22 Stunden Anreise seid ihr dann in Drammen angekommen. Wie ging es dort weiter?
Am nächsten Tag konnte ich schon einmal die Wettkampfstätte besuchen und musste mir die Akkreditierung (Wettkampfzulassung) besorgen. Da schaut man dann auch schon mal, wo sich die Umkleide befindet, der Aufwärmbereich, die Waage und so weiter. Der Rest des Tages war eher ruhig, ohne Training, wir haben einfach die Natur Norwegens genossen.
Und dann war der große Tag gekommen. Wie läuft das ab zu einer Weltmeisterschaft?
Erst einmal darf ich nichts essen und trinken bis zur Gewichtskontrolle vor dem Wettkampf am Mittag. Ich darf höchstens 93 kg auf die Waage bringen, es waren früh aber noch 94,5 kg, also zu viel. Dann heißt es Skiunterwäsche und Skiklamotten an und bei 20 °C in der Sonne die Treppen hoch und runter laufen. Nach 20 Minuten alles ausziehen und wieder wiegen, immer noch zu viel. Das Ganze noch weitere zweimal, dann passt das Gewicht fast. Zur Belohnung im See abkühlen und dann wieder auf die Waage, 92,9 kg. Alles gut.

Puh, das klingt anstrengend. Und dann konntest du zum Wettbewerb starten?
Genau, dann haben wir uns auf den Weg zum Wettkampfort gemacht. Als Erstes geht es wieder auf die Waage, diesmal 91,94 kg, sehr gut, da hat sich das Schwitzen gelohnt. Dann darf ich endlich wieder trinken, erst Wasser mit 7 g Salz, dann Wasser mit Kohlenhydraten. Und auch wieder essen, Bananen mit Haferflocken. Dann muss der Magen erstmal seine Arbeit machen und ich kann mich eine Stunde hinlegen. Es müssen sich nun schnell alle Speicher im Körper wieder auffüllen, die man durch das Abschwitzen, Hungern und Dursten entleert hat, viel Zeit bleibt nicht mehr bis zum Wettkampf.
Jetzt wird es spannend. Warst du aufgeregt vor dem Wettbewerb?
Na klar, das erlebt man ja nicht alle Tage. Aber man hat wenig Zeit darüber nachzudenken, da es jetzt wichtig ist, sich gut zu erwärmen und zu dehnen. Alle Wettkämpfer machen sich nun warm und wählen ihr Einstiegsgewicht. Ich hatte meines mit 185 kg angegeben, aber meine beiden Betreuerinnen Antje und Regina erlaubten sich mein Einstiegsgewicht auf 187,5 kg zu erhöhen. Die Verantwortung über die Steigerung der Gewichte hatte ich an die zwei erfahrenen Mädels abgeben. Denn die Steigerung der Gewichte kann nicht nur nach dem eigenen Befinden gewählt werden, sondern muss vor allem taktisch erfolgen. Als dann die Steigerung für die anderen Wettkämpfer ersichtlich wurde, wurden viele nervös. Genau das war beabsichtigt, mich kannte keiner und nun das hohe Einstiegsgewicht war für viele ein Schlag ins Gesicht.
Wie haben deine Kontrahenten reagiert?
Der Brasilianer wurde so nervös, dass er direkt vor meinen Augen noch einen Aufwärmversuch mit 185 kg gemacht hat, er wollte mir zeigen, wie stark er ist. Aber das war mir egal. Seinen ersten Versuch machte er dann mit 190 kg, aber der ging schief. Mein erster Versuch mit 187,5 kg gelang und ich konnte an ihm vorbeiziehen.
Und dann folgt noch ein zweiter und dritter Versuch?
Genau, der zweite Versuch war eher unspektakulär, alle relevanten Gegner schafften ihr Gewicht. Bei mir waren es 192,5 kg. Im dritten Versuch wählten der Pole 190 kg und der Norweger 192,5 kg, aber beide ungefährlich für mich. Der Georgier wählte 192,5 kg, eher unwahrscheinlich, dass er das schafft, wenn ja wäre er vor mir platziert. Der Brasilianer wählte 197 kg, schafft er es, ist er vor mir platziert. Ich (oder besser die Mädels) wählten 197,5 kg. Erster und zweiter Platz waren schon sicher vergeben an die Konkurrenz aus der Mongolei und USA, es ging also um Platz 3.
Nachdem ihr eure Taktik gewählt hattet, wie verlief der entscheidende Versuch?
Ich für mein Gefühl wusste, dass ich 195 kg drücken kann aber die 197,5 kg wahrscheinlich nicht. Nun mussten wir aber den Brasilianer in Zugzwang setzten, dass er eine Last wählt, die er wahrscheinlich nicht bewältigen wird. Hätte ich nur 195 kg gewählt, hätte auch der Brasilianer diese Last genommen. Hätten wir alle beide dies gedrückt, wäre der Brasilianer vorn gewesen, da er vom Körpergewicht her leichter war. Schaffen wir es aber alle beide nicht, so zählt der zweite Versuch und da war ich halt mit 2,5 kg vorn. Diese taktischen Tricksereien sind ganz schön nervenaufreibend und müssen auch beherrschbar sein. Verkalkuliert man sich dort oder schätzt den Gegner falsch ein, geht die Sache nach hinten los. Bei uns hat alles geklappt, da wir beide den dritten Versuch nicht geschafft haben, zählt der zweite und da war ich mit 192,5 kg besser. Ich bin überglücklich eine Bronzemedaille bei einer Weltmeisterschaft gewonnen zu haben.
Vielen Dank für deine spannenden Eindrücke. Wir freuen uns ganz sehr mit dir und wünschen weiterhin viel Erfolg.
PS: Hier geht es zur Aufzeichnung des Wettbewerbes.
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