Für Sicherheit unter der Oberfläche.
Kameras mit einem Joystick durch Kanäle steuern. Was nach einem Computerspiel klingt, ist in Wirklichkeit eine wichtige Maßnahme zur sicheren Betriebsführung des Chemnitzer Abwassernetzes.
Wie oft denken wir über die Beschaffenheit unseres Abwassernetzes nach? Oder darüber, wie der gute Zustand von Kanälen und Leitungen zum Umweltschutz beitragen kann? Wahrscheinlich eher selten.
Glücklicherweise gibt es Experten wie das Team rund um Thomas Beil. Er ist beim Netzbetreiber inetz Gruppenleiter im Bereich Netzbetrieb Abwasser und verantwortet zusammen mit seinen knapp 40 Kollegen das Kanalnetz in Chemnitz und dessen Ortsteilen. Ihre Aufgaben bestehen darin, die Kanäle tagtäglich zu betreiben und regelmäßig zu inspizieren sowie das gesamte Netz zu überwachen.
Dazu gehört auch, dass jedes Rohr einmal alle zehn bis 15 Jahre durchgecheckt werden muss. Um das zu realisieren, werden verschiedene Kamerasysteme eingesetzt. Denn die Kameras müssen für große Kanäle mit einem Durchmesser von bis zu drei Metern ausgelegt sein oder auch für kleine Anschlussleitungen mit gerade einmal 15 Zentimetern Durchmesser.
Hauptgründe für die regelmäßigen Untersuchungen sind Umweltschutz und Sicherheit. Einerseits darf das Abwasser nicht einfach versickern, damit es das Grundwasser nicht verunreinigt. Andererseits sollen Havarien, die durch unterirdische Hohlräume entstehen könnten, auf jeden Fall vermieden werden. Daher ist es wichtig, Schwachstellen schnell zu erkennen und Gefahren frühzeitig abzuwehren.
Bei der Überprüfung der Rohre sucht der Fahrer, der die Kamera über einen Joystick aus dem Kamerafahrzeug steuert, gezielt nach Schäden. Findet er eine Beschädigung, hält er an, nimmt die genaue Position auf und codiert sie, so dass der Schaden in ein digitales Geoinformationssystem übertragen werden kann. Im Nachgang schätzt ein Ingenieur diesen hinsichtlich seiner Gefährdungsstufe ein, um festzustellen, ob er sofort behoben werden muss oder im Rahmen des regulären Sanierungsplans beseitigt werden kann.
Neben den regelmäßigen Inspektionen werden auch Gelegenheiten wie Straßenbaumaßnahmen genutzt, um die Kanäle und Leitungen zu überprüfen.
Dadurch werden nicht nur Mensch und Umwelt geschützt, sondern auch effektiv Kosten gespart. Denn ein einzelnes Rohr auszutauschen oder auszubessern, ist deutlich kostengünstiger, als einen vollständigen Kanal aufgrund von Folgeschäden reparieren zu müssen.
Erfahren Sie mehr rund um das Thema Abwasser unter eins.de/abwasser
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