Kunst am Bau
Realisierungswettbewerb zur Errichtung eines Kunstwerks am neuen eins-Verwaltungsgebäude in Chemnitz
Nach über zweijähriger Bauzeit wurde im Herbst 2021 das neue Verwaltungsgebäude von eins in zentraler Innenstadtlage von Chemnitz fertiggestellt. Der Firmensitz ist ein "Offenes eins-Haus" – ein Ort, der Begegnung, Unterhaltung und Information bietet. In und vor dem Gebäude soll sich der Gedanke von Offenheit, regionaler Verbundenheit und Begegnung in künstlerischer Form wiederfinden.
Dieser Verantwortung bewusst, hat sich eins entschlossen, eine künstlerische Arbeit vor bzw. an dem markanten Bauwerk auszuloben. Ziel ist es, die Attraktivität und Akzeptanz des neuen Firmensitzes durch eine künstlerische Gestaltung am Haus und außerhalb, im Johannisquartier, vor allem für die Menschen in Chemnitz und Sachsens Süden deutlich zu steigern.
Prämierte Entwürfe
Protokoll der finalen Jurysitzung (21./22. November 2022)
Pressemitteilung: Siegerentwurf für Errichtung eines Kunstwerkes am eins-Haus steht fest (20. Dezember 2022)
1. Platz - Siegerentwurf
"lights light", Hans Peter Kuhn
Einstimmig wählte die Jury den Entwurf des in Kiel geborenen und in Berlin sowie Kyoto lebenden Künstlers Hans Peter Kuhn auf den 1. Platz. Dieser sieht eine Lichtinstallation unter dem Titel „lights light“ an der Glasfassade an der Johannisstraße vor. Die Arbeit bezieht sich auf den zentralen Eingangsbereich des Gebäudes von eins, insbesondere auf die Rasterung der gläsernen Fassade. Hans Peter Kuhn beabsichtigt, die einzelnen stählernen Rahmen der einzelnen „Fenster“ durch eine Lichtinstallation in unterschiedlicher Zahl und verschiedenen Anordnungen zu beleuchten. Dadurch entstehen auf der Fassade ungezählte Kombinationen von durch Licht bezeichneten Rechtecken. Je nach Blickwinkel der Betrachtenden verändern sich auch deren geometrische Form und damit die Erscheinungsweise des zentralen Teils des Bauwerkes.
Die Realisierung soll im Jahr 2023 erfolgen. An den Senkrechten hinter der Fassade werden über 100 identische LEDs so angebracht, dass sie Flanken der Stahlträger in der Glasfassade in kaltem oder warmen weiß anstrahlen. Rechnergesteuert via Zufallsprinzip bilden die dadurch entstehenden Lichtrechtecke sich ständig ändernde Muster. Die Leuchtobjekte werden je Fensterrechteck mittig auf den senkrechten Trägern montiert.
Visualisierung - Beispiele (Video)

2. Platz - "E1NS", Prof. Heiner Blum
Die Vielfalt der Energie in 15 Zeichen
Auf dem Gebäude sollen sich als Dachkrone eine Reihe von Zeichen entfalten, die poetisch und bildhaft von den Möglichkeiten der Energie erzählen, z.B. Sonne, Funken, Tropfen, Flamme und Erde. Je nach Motiv haben sie eine Höhe von zwei bis drei Metern, die Gesamtlänge der Installation beträgt 42 Meter.
In Ihrer Vielfalt erzählen die Zeichen von den Möglichkeiten der Energie und der Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit ihr. Die Symbole sprechen in ihrer einfachen, poetischen Bildsprache Menschen jeden Alters und aller Kulturen an. Sie stehen in direkter Reihe mit historischen Bilderschriften von der Antike bis heute, beziehen sich aber auch auf die zeitgenössische Logo- und Emoji-Kultur.
Plexiglas, Metallkonstruktion, LEDs, Elektronische Steuerung.


3. Platz - "und blaue Flügel", Maria Vill & David Mannstein
Installation aus drei Flügeln einer Windkraftanlage auf dem Fußweg Bahnhofstraße und einer geplanten Höhe von 32 Metern
Die Installation wirkt durch ihre beeindruckende Größe und Präsenz. Normalerweise sehen wir Windkraftanlagen nur aus großer Distanz – die Flügel
erscheinen uns relativ klein. Die Nähe zu den Flügeln dreht die gewohnte Wahrnehmung um: im direkten, visuellen und haptischen Kontakt erleben und erfahren wir ihre gigantische Dimension. Die vertikale Orientierung der Installation bildet einen Kontrapunkt zur horizontalen Prägung der Gebäudearchitektur und ergänzt sie zu einem harmonischen und dennoch spannenden Ganzen.
Nicht zuletzt lädt "und blaue Flügel" uns auch ein, über unsere eigene Größe zu reflektieren. Über die immensen Auswirkungen, die unser Verhalten auf unseren Planeten hat – trotz der individuellen Kleinheit jedes Einzelnen.

