Wir spielen nicht mit
Fusion von RWE und E.ON: eins und andere regionale Versorger spielen nicht mit
RWE und E.ON waren lange die größten Gegenspieler auf dem deutschen Energiemarkt. Jetzt verfolgen beide eine gemeinsame Strategie: Sie wollen den Energiemarkt untereinander aufteilen. RWE als Big Player in der Stromerzeugung und im Großhandel, E.ON als Leader im Netz- und Endkundengeschäft. So entstehen zwei eng verflochtene, marktbestimmende Giganten. Die Europäische Union und das Bundeskartellamt haben diesem „Strom-Monopoly“ grünes Licht erteilt und so die bisherigen Spielregeln entscheidend verändert. Zum großen Nachteil für funktionierenden Wettbewerb, faire Preise und die dezentrale Energiewende.
Um den Megadeal noch einmal auf den Prüfstand zu stellen, haben sich im vergangenen Jahr elf Regionalversorger, darunter eins, zusammengeschlossen. Nach Einreichung einer gemeinsamen Klage beim Europäischen Gerichtshof gegen die Genehmigung des Deals, folgte Anfang 2021eine weitere. Diese Klage richtet sich gegen die Übertragung der innogy mitsamt Vertrieb, Netz und innovativem Geschäft von RWE auf E.ON. Entscheidungen zu diesen Klagen stehen noch aus.
Warum ist es so wichtig, die Fusion zu verhindern? Die Auswahl zwischen Stromanbietern würde für Kundinnen und Kunden massiv eingeschränkt: In manchen Regionen würde es zukünftig nur noch die Wahl zwischen unterschiedlichen E.ON-Töchtern und -Marken geben. Der Wettbewerb wäre außer Kraft gesetzt, die Endverbraucherinnen und Endverbraucher müssten in der Folge mit steigenden Strompreisen rechnen.
Gleichzeitig würde RWE zum größten Stromproduzenten Deutschlands und in einzelnen Marktsegmenten dominierend. Auch hier muss damit gerechnet werden, dass die Kundinnen und Kunden durch die Profitinteressen der beiden Marktriesen über Gebühr belastet werden.
Um Verbraucher/innen und eine breite Öffentlichkeit über die negativen Auswirkungen der RWE/E.ON-Fusion zu informieren, laufen seit Ende Oktober bundesweit Kampagnen. Neben einem Online-Auftritt und Anzeigen in überregionalen Tageszeitungen wurde auch ein Brief an Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, überstellt. Das Vorgehen der Bundesregierung, die einen Antrag auf Zulassung zur Streithilfe im Rahmen der anhängigen Nichtigkeitsklagen gegen die Entscheidung im Fall RWE/E.ON Assets gestellt hat, wird darin aufs Schärfste kritisiert: „Wir fordern Sie auf, sich für die mittelständisch und kommunal geprägten Energieversorger einzusetzen anstatt für ´nationale Champions`!“
Mehr zu drohenden Folgen für Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland, dem Rechtsstreit rund um den Deal von RWE und E.ON und viele weitere Hintergrundinformationen gibt es unter www.wir-spielen-nicht-mit.de
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